In Zeiten, in denen die Strompreise kontinuierlich rasant ansteigen machen natürlich auch wir uns unsere Gedanken zum Stromverbrauch. Denn mittlerweile sind die Stromkosten mit die größten Kostenstellen und gerade beim Dauerbetrieb von Servern ist das Einsparpotential groß.
Als Referenzhardware unserer kleinen Veruschsreihe diente eine aktuelle Serverkonfiguration, so wie wir diese als Rootserver anbieten:
Wir haben jeweils den Load im Leerlauf und unter Volllast mit verschiedenen Netzteilen unterschiedlicher Hersteller getestet.
Alle Lüfter in dem 1HE Gehäuse sind ausschließlich PWM gesteuert gewesen, die entsprechende Funktion im BIOS war aktiviert.
Um den Stromverbrauch im Leerlauf zu messen wurde das System von einer Knoppix Live-CD gebootet und die Werte über 5 Minuten bei 100% idle ermittelt und gemittelt.
Einen aussagekräftigen Wert für den Stromverbrauch unter Volllast zu erhalten ist schon etwas schwieriger. Um einen möglichst realitätsnahen Volllastwert zu erreichen, hatten wir uns einige Skripte zusammengesucht, die folgende Stress Tests gleichzeitig durchführen:
Die Tests liefen zunächst 30 Minuten, um das System auf eine reale Betriebstemperatur zu bringen. Denn auch die aus der Temperatur resultierende Lüfterdrehzahl beeinflusst den Stromverbrauch des Systems. Anschließend wurden wieder zwei Werte im Abstand von 5 Minuten ermittelt und gemittelt.
Getestet haben wir mit drei verschiedenen, aktuell gängigen 1HE Netzteilen. Die Testkandidaten waren:
Folgende Werte (Stromverbrauch Leerlauf / Stromverbrauch Vollast) haben wir in etwa gemessen:
Das Einsparpotential ist wie erwartet enorm groß. Hinzu kommt dass im Gegensatz zu CPUs oder RAM die Leistung im Netzteil wirklich nur ungenutzt, d.h. in Form von Wärme, verbraucht wird. Bei einer CPU lässt sich unter Umständen ein höher Stromverbrauch noch durch eine höhere Leistung rechtfertigen, nicht so aber bei einem Netzteil.
Angenommen, man verbaut das effizienteste Netzteil aus dem Test und das System läuft durchschnittlich mit 50% Last, so ergibt sich eine jährliche Ersparnis von rund 300 Kilowattstunden. Da bei einem Rechenzentrum neben den eigentlichen Kosten für den Strom auch Kosten für die USV Absicherung und die Klimatisierung anfallen, sind Preise um die 30 Cent pro Kilowattstunde realistisch. Unsere hypothetischen 600 Kilowattstunden entsprächen also etwa 90 Euro, die sich jährlich einsparen ließen.
Die Investition in ein teureres aber dafür effizienteres Netzteil lohnt sich also in jedem Fall. Die höheren Anschaffungskosten haben sich innerhalb kürzester Zeit amortisiert. Hinzu kommt, dass bei teureren Netzteilen die Ausfallraten erfahrungsgemäß weitaus geringer sind als bei günstigeren Netzteilen. Und letztendlich schont jede eingesparte Kilowattstunde unsere Umwelt.